
Reiner Prühs
93ster Dialog in der Statuszeile
Interview mit Reiner Prühs, Unternehmer und Inhaber von workers-friend aus Hamburg.
Jan H. Winter: Hallo, Moin lieber Reiner Prühs, herzlich willkommen zum 93sten DidS (Dialog in der Statuszeile) Schön, dass Du Dir die Zeit nimmst für dieses Interview. Heute 09:34
Reiner Prühs: Moin, moin Jan, Vielen Dank für die Einladung zum DidS. Es freut mich, mal dabei sein zu dürfen. Heute 09:42
Jan H. Winter: Reiner wie kam es zu dem Firmennamen workers-friend? Heute 09:43
Reiner Prühs: Vor der Gründung überlegte ich, was meinen Anspruch in der Firma am besten ausdrückt. workers für Arbeiter, Beschaffer, Macher und friend für Freund. Für mich steht der Berater im Vordergrund aber auch der “Problemlöser”. Heute 09:45
Jan H. Winter: Du bietest Arbeitskleidung für diverse Berufe, warum gerade Arbeitskleidung? Heute 09:45
Reiner Prühs: Ganz einfach, ich habe lange in der Branche gearbeitet, kenne mich da aus. Es ist aber nicht nur die klassische Arbeitskleidung, sondern auch Schuhe, Handschuhe. Da wir hauptsächlich in der Gastronomie -Hotelerie unterwegs sind, kommen da Schürzen und Merchandising Produkte zu. Wir veredeln viel -mit Stick und/oder Druck. Es macht immer wieder Freude, die Kunden zu beraten und neue Ideen mit denen zu entwickeln. Heute 09:48
Jan H. Winter: Was macht Reiner Prühs mit workers-friend anders als alle anderen? Heute 09:48
Reiner Prühs: Wir beraten viel. Versuchen die Bedürfnisse des Kunden so zu decken, dass er lange Spaß daran hat. Wir bieten den normalen Standard an, wissen aber auch wie wir eigenständige Bekleidung für den Kunden entwickeln bzw. produzieren lassen können. Und das nicht unbedingt in großen Mengen aus Fernost, sondern auch in kleineren Mengen -ab 30 bis 50 Stück-. Das wird vor allem auch dann wichtig, wenn ein großer Kunde neue Mitarbeiter einstellt oder nur geringen Ersatzbedarf hat. Große Mengen kann -fast- jeder, aber klein und fein, da wird es bei einigen schon schwierig. Sie stoßen mit deren Produzenten auf Schwierigkeiten da diese hohe Stückzahlen für die Produktion benötigen. Ebenso sind die Lieferzeiten von ca. 3 Monaten vielen zu lange. Da wird oft an falscher Stelle gespart, wenn der Kunde dann mal die eventuellen Lagerkosten hinzu rechnet. Heute 09:53
Jan H. Winter: Welche Rolle nimmst Du bei workers-friend ein, den Verkäufer oder den Berater? Heute 09:54
Reiner Prühs: Ich bin durch meine Ausbildung eher der Verkäufer. Aber die Beratung ist ein Bestandteil eines jeden Verkäufers. Man muss nur seine Grenzen kennen. Ich hole mir schon Designer und/oder Textilingenieure hinzu. Man hat halt nicht von allem Ahnung. Heute 09:56
Jan H. Winter: Wer sind Deine Kunden? Heute 09:56
Reiner Prühs: Das schöne an meiner Branche ist, dass es kaum eine Firma gibt, die wir nicht bedienen könnten. Unsere Hauptkunden kommen aus der Gastronomie -Restaurants, Küchen, Hotels, Bars usw. Aber auch aus der Lebensmittelindustrie. Wir sponsern z.B. die deutsche Nationalmannschaft der Köche, dass ist immer ein großer, wenn auch teurer Spaß. Heute 09:58
Jan H. Winter: Was unternimmst Du um neue Kunden zu finden? Heute 09:58
Reiner Prühs: Ich bin ja die “Rampen Sau”! Ich bin gerne vor Ort und spreche mit den Kunden direkt. Natürlich verkaufen wir über den Online Shop und darüber kommen auch neue Kunden, aber am erfolgreichsten ist die Vorstellung vor Ort. Auch auf Messen konnte ich schon einige neue Kunden gewinnen. Elementar wichtig ist aber, Stammkunden zu halten und den Bedarf bei uns zu erweitern. Heute 10:00
Jan H. Winter: Was ist an Arbeitskleidung besonders? Heute 10:00
Reiner Prühs: Arbeitskleidung hat verschiedene Ansprüche. Zunächst soll sie den Träger schützen. Vor Schmutz aber auch vor Verletzungen. Das wird am deutlichsten bei den Schuhen. Die zum Beispiel Zehenschutzkappen haben, rutschfest sind. Sie muss aber auch funktionell sein. Zum Beispiel genügend Taschen für Werkzeug oder Zubehör. Sie sollte lange halten, also abriebfest sein. Zum Teil sorgt sie natürlich auch dafür, daß die bearbeiteten Produkte geschützt werden, denke nur an staubfreie Räume. Und sie soll gut aussehen. Nimm mein Lieblingsbeispiel: Du bist an der Elbe in einem Top-Restaurant. Du siehst, wieviel Mühe sich der Inhaber bei der Einkleidung der Mitarbeiter macht und dann schau mal auf die Schuhe! Zum Teil ohne Worte: Heute 10:06
Jan H. Winter: Welchen Stellenwert hat Corporate Ware für Unternehmen? Heute 10:06
Reiner Prühs: Ich glaube, es wird immer wichtiger, denn die Unternehmen müßen sich immer mehr von ihren Wettbewerbern unterscheiden. Und das tun sie dadurch, daß sie ihre Mitarbeiter uniformieren. Da wir das auch für kleine Einheiten hinbekommen, steigt die Nachfrage. Auch für den Glaser um die Ecke oder den kleinen Stehimbiss. Heute 10:10
Jan H. Winter: Was ist ein Bekleidungs CI? Heute 10:10
Reiner Prühs: Die Firmen geben sich Mühe mit dem Briefbogen und der Visitenkarte. Corparate Identity, aber bei der Bekleidung hapert es oft. Wir schließen diese Lücke. Schauen uns an, welches CI hat er und versuchen es auf die Kleidung zu übertragen. Heute 10:12
Jan H. Winter: Wieviel Modedesign steckt in workers-friend? Heute 10:12
Reiner Prühs: Ich hoffe viel! Aber es ist nicht nur Mode, sondern auch Funktionalität. Die Kleidung, Schuhe, Handschuhe müssen gut aussehen aber sie müssen auch dafür Sorge tragen, dass sie die Mitarbeiter schützen vor eventuellen Risiken, wie z.B. ausrutschen, Schnittverletzungen. Und sie müssen bequem sein. Es muss eben alles passen. Heute 10:15
Jan H. Winter: Ist Arbeitsschutzkleidung heute mehr als Blaumann und Sicherheitsschuhe? Heute 10:15
Reiner Prühs: Auf jeden Fall. Die Klassiker bekommst du beim Discounter. Aber die Produkte mit der Funktionalität wie es der Kunde wünscht und braucht, eventuell veredelt mit Druck oder Stick beim Fachhändler. Ich kenne einige Marktbegleiter, die neben ihrem originären Geschäft -technische Produkte- oft Arbeitskleidung anbieten. Davon verstehen sie wenig und das merkt der Kunde dann oft. Schuster bleib bei deinen Leisten. Heute 10:18
Jan H. Winter: Darf ich mit Dir das „was heißt das“ Spiel spielen? Was heißt das, wenn Du sagst: Ausfallzeiten der Mitarbeiter minimieren? Heute 10:19
Reiner Prühs: Ich habe einen Kunden aus der Hotellerie. Da ist es so, dass die Zimmermädchen ihre Schuhe selbst kauften. Diese natürlich günstigst. Mit der Konsequenz, dass die Damen oft in den Bädern ausrutschten und sich verletzten. Dadurch waren sie krank und der Kunde hatte trotzdem die Lohnkosten zu tragen. Ich konnte ihn überzeugen, durch ordentliche Berufsschuhe die rutschfest sind seine Mitarbeiter zu schützen. Er hat es gemacht und somit die Ausfallkosten auf null gesenkt. Oft wird an der falschen Stelle gespart. Heute 10:22
Jan H. Winter: Was heißt das, wenn Du sagst: Schuhe gewählt für den richtigen Einsatz? Heute 10:22
Reiner Prühs: Falsche Schuhe schützen oft nicht. Nicht nur wie im obigen Beispiel, sondern auch zum Schutz für Gelenke und Muskulatur. Und dabei gut aussehen. Der Schlachter benötigt zum Beispiel einen anderen Schuh als der Koch. -Beim Schlachter sollte kein Fleisch im Profil hängen bleiben- Aber beide Schuhe müssen sehr rutschfest sein. Der Kellner benötigt Schuhe, die antistatisch sind, damit der Gast bei einer eventuellen Berührung nicht einen “Schlag” bekommt. Und der Mauerer benötigt Schuhe, die Durchtrittsicher sind und eine Zehenschutzkappe haben. Heute 10:26
Jan H. Winter: Was heißt das, wenn Du sagst: wir ermitteln die Bedarfe in Ihrem Unternehmen? Heute 10:26
Reiner Prühs: Wir schauen, was benötigt der Kunde. Welche Kleidung braucht er, welches Schuhwerk. Hat er bestimmte Vorschriften zu erfüllen. Was sagt die Berufsgenossenschaft? Was muss er schützen. Fragen die im Vorwege geklärt werden müssen. Heute 10:27
Jan H. Winter: Was heißt das, wenn Du sagst: Wir haben frische Ideen für Ihr textiles Corporate Design? Heute 10:28
Reiner Prühs: Trutschig war gestern! Auch der Landwirt aus Büttenwarder will frisch und modern aussehen, dabei alle Funktionen der Kleidung haben. Vor allem wenn er mit dem Kunden in Kontakt kommt. Arbeitsbekleidung und -schutz muss nicht altbacken sein, sondern modern, sportlich und chic. So wie der Kunde gesehen werden will, so möchten wir ihn anziehen. Heute 10:31
Jan H. Winter: Was macht Reiner Prühs, wenn er nicht mit workers-friend unterwegs ist? Heute 10:31
Reiner Prühs: Ich habe eine wundervolle Familie, ich koche gerne und spiele Golf. Heute 10:33
Jan H. Winter: Reiner, Du hast einen Wunsch frei, was wünschst Du dir? Heute 10:34
Reiner Prühs: Ich bin zurzeit sehr zufrieden. Natürlich kann in der Firma immer mehr gehen. Aber auch hier ist die Tendenz gut. Ich wünsche mir, dass in der kommenden Bundesliga Saison mindestens ein Hamburger Verein in der ersten Liga vertreten ist. Heute 10:36
Jan H. Winter: Lieber Reiner herzlichen Dank für den DidS (Dialog in der Statuszeile), das Interview hat echt Spaß gemacht, da hab ich heute wieder einiges dazu gelernt! Vielen Dank. Heute 10:37
Reiner Prühs: Mir hat es auch viel Spaß gemacht! Heute 10:37
XING-Profil: https://www.xing.com/profile/Reiner_Pruehs